Das vorliegende Konzept für Schulungskurse basiert auf dem PAAC Modell, das durch nebenstehende Grafik illustriert wird. Sie zeigt die Struktur, wie die Gestaltung von Verpackungen letztlich gehandhabt wird bzw. wie Neueinsteiger diesen Prozess erlernen können. PAAC steht für Product, Analyse, Assessment und Create. Es hat einen Kern und drei Schalen mit entsprechenden Benennungen. Das PAAC Modell muss von innen nach außen verstanden werden. Es kann auch zur Spezifizierung des eigentlichen Packgutes verwendet werden, aber im vorliegenden Kontext wird es auf die Verpackung angewendet. Im Zentrum steht dabei das Packgut, dass es zu verpacken gilt (oder das verpackt worden ist). Dieses Packgut kann alles mögliche sein von Molkereiprodukten bis zu Haushaltsreinigern oder von Pflanzendüngern bis zu elektrischen Werkzeugen. Das Packgut bringt einige Anforderungen an die Verpackung mit sich, aber auch an den Verpackungsprozess und die Distribution. Diese Anforderungen, Aspekte oder Kriterien, die in dem Prozess der Gestaltung einer angemessenen Verpackung berücksichtigt werden müssen formen den äußersten Kreis dieses Modells, der in verschiedenen Farben illustriert ist und damit jeweils ein Kriterium repräsentiert. Das Packgut kann über die Kriterien des äußersten Rings beschrieben werden und, insofern diese Kriterien vollständig sind, können damit seine Anforderungen perfekt abgebildet werden. Die Ausarbeitung dieser Liste von Charakteristiken und Anforderungen des Packgut kann als die analytische Phase betrachtet werden, die die innere Schale des Modells bildet. In den heutigen ausgereiften Märkten, wo Güter ähnlicher Natur und Charakteristik nicht selten bereits angeboten werden, wird diese Schale einerseits den Ansatz des „Beginns-von-Grund-auf“ („von innen nach außen“) repräsentieren, wo man von einem neuen, unbekannten Packgut ausgeht. Andererseits kann sie aber auch den „Reverse-Engineering“-Ansatz repräsentieren, wo man ein existierendes (Wettbewerbs-) Produkt analysiert, um von seinen positiven und negativen Attributen und Lösungen zu lernen.
ANALYSE
Um die innere Analyseschale zu meistern, müssen die Studierenden die Kriterien für die Analyse und die betreffende Terminologie und Technologien erlernen, sobald sie eine existierende Verpackungslösung per Reverse Engineering untersuchen möchten. Würden Sie stattdessen an dieser Stelle den „Beginn-von-Grund-auf“-Ansatz praktizieren wollen, dann müssten sie auch noch alle potentiellen überhaupt in Frage kommenden Technologien und Termini erlernen müssen, um ihre Anwendbarkeit beurteilen zu können. Daher ist es leichter und zielführender für die Neulinge, mit dem „Reverse-Engineering“-Ansatz zu beginnen und ein existierendes Produkt zu untersuchen. Die analytische Phase unseres PAAC Modells wird sich daher ausschließlich auf Reverse Engineering konzentrieren.
ASSESSMENT
Die mittlere Schale des Modells handelt von der Bewertung der erforderlichen und der erreichten Charakteristiken. Viele dieser Kriterien können verbal mit einfachen Begriffen beschrieben werden (wie beispielsweise „die Flüssigkeit muss vollständig abgedichtet bleiben, keine Leckage erlaubt“) oder sind ohnehin trivial, andere wiederum werden jedoch sehr komplex sein und höchst kompetente Interpretation erforderlich machen (wie beispielsweise „Druckqualität mindestens auf Niveau X“). In vielen Fällen wird dies auch die Verfügbarkeit und Beherrschung von bestimmten spezialisierten Messtechniken erforderlich machen, sowie deren adäquate Interpretation. Die Komplexität und der Detaillierungsgrad, die hier eingeführt werden, rechtfertigen es, diese Schale von der inneren Analyseschale zu differenzieren. In unserer Lernumgebung wird diese Schale als separater Teil unserer Trainings konfiguriert bzw. sogar als eigenständiger Kurs. Die Lernmaterialien, die in dieser Schale zu benutzen sind, müssen darüber hinaus sehr strukturiert und detailliert sein und der Lehrprozess erfordert intensive Betreuung der Studierenden.
CREATE
Die dritte Schale, benannt mit „Create“, deckt die Gestaltung einer neuen Verpackung bzw. eines neuen Verpackungs-Systems von Grund auf ab. Sie befähigt die Studierenden, die optimale Lösung für ein neues Produkt zu finden, das verpackt werden muss, unabhängig davon, ob die Wettbewerbsprodukte andere Lösungen und Wege beschreiben. Nichtsdestotrotz werden selbstverständlich die technischen Verfügbarkeiten und andere Umgebungsbedingungen der Herstellung und des Abpack-Prozesses berücksichtigt. Um dies kompetent erreichen zu können müssen die Studierenden die zuvor erwähnten alternativen Technologien erlernen und benötigen einen sehr guten Überblick über die potentiellen Möglichkeiten und Tricks, diese Verpackungsaufgabe zu lösen. Dies manifestiert die höchste Stufe der Meisterung dieses Fachs. In unserer Lehr- und Lernumgebung erfordert diese Schale das Höchstmaß an Kompetenzen der Trainer und Möglichkeiten der technischen Einrichtungen, die für die Demonstrationen und Testproduktionen zur Verfügung stehen. Testproduktionen können notwendig sein, um die Anwendbarkeit bestimmter Verfahren und Techniken im vorliegenden Kontext zu überprüfen. Es ist daher gerechtfertigt, dieser Schale einen eigenständigen Trainingskurs zu widmen, der gegebenenfalls auch separat von den anderen Schalen geführt wird.